Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualiseren Sie auf Edge, Chrome, Firefox.

Zukunft Europa / Avenir Europe IV-VIII

Zukunft Europa / Avenir Europe IV-VIII

Zeitkapseln / Capsules Temporelles

Text
Alexandra Badea, Daniel Di Falco, Ariane Koch, Joël László, Joël Maillard
Jahr
2017

 

«Zukunft Europa» ist ein Label, das Theater Marie ab 2015 aufbaut. Unter diesem Label sammeln sich Kurzstücke, die alle auf ihre jeweilige Art und Weise die Frage nach dem zukünftigen Blick auf unsere Zeit und auf die Jahrzehnte, die wir prägen, zu beantworten versuchen. Der sich wundernde Blick in die Zukunft ist uns wichtig. Dabei fragen wir uns, wie wir in Zukunft über das denken werden, was wir jetzt tun. Was werden unsere Urenkel über die Zeit ihrer Urgrosseltern berichten? Welche zeitliche Auswirkung hat unser Tun und dasjenige unserer Zeitgenossen? Über welche Art von geistiger Grundversorgung werden sich nachfolgende Generationen identifizieren? Welche Zeitkapseln erschliessen dem Menschen der Zukunft seine Herkunft und seine Identität? Fragen nach der Pflege unserer Daten stehen im Zentrum der zweisprachigen Inszenierung. Die ersten Kurzstücke haben Ariane Koch und Joël László für die erste Staffel im Frühjahr 2015 geschrieben. Zwei der fünf Stücke übernehmen wir in der zweiten Staffel, dazu kommen weitere Texte von Alexandra Badea, der Autorin von «Zersplittert», von Joël Maillard und von Daniel Di Falco.

 

Alles, was von uns bleibt
Daniel Di Falco
Daniel Di Falco stellt die Frage, nach der Erinnerung in der Zukunft, ins Zentrum seines Textes. Er beschreibt einen Menschen, der das Weltwissen auf Keramikplatten gespeichert und diese in einem Bergwerk eingelagert hat. Der Berg hat sich verschoben und das Tunnelsystem für immer verschlossen. In diesem Berg drin hält der Retter des Weltwissens einen letzten Monolog für und auf sich selber. Ein letztes Ablästern auf die Welt, ein letztes Hochleben eines grössenwahnsinnigen Projekts, bevor nichts mehr zu hören ist.

Last Sheet (After the Big Lack)
Joël Maillard
Joël Maillard ist 116 Jahre alt geworden und hat 2094 kurz vor seinem Verenden ein letztes Mal zu Plastik und Schreibzeug gegriffen und seine elliptischen Memoiren gefunden. Da ist die Rede von Roboter-Fussballern, die besser feiern als Menschen, vom Verschwinden aller Schriften aus dem 21. Jahrhundert und vom künstlichen kollektiven Superbewusstsein. Eine Gruppe Historiker aus einer sehr fernen Zukunft [aus dem Jahr 2300 oder doch schon aus dem 6. Jahrtausend?] haben die Leiche von Joël Maillard in den Ruinen eines Spitals entdeckt. Das beschriebene Plastik lag in seinen Händen.

Enzyklopädie des Verschwindens
Ariane Koch
Die Zeit und der Wandel fordern Opfer. Die Auflistung von verschwundenen Dingen hilft der Erinnerung. Die Vergegenwärtigung erzeugt Nostalgie.

Je me souviendrai
Alexandra Badea
Alexandra Badea lässt eine junge Frau auf ihren Grossvater treffen. Die beiden leben auf einer Off-shore Insel, die sich Exponenten der Elite gebaut haben, um ihre Anhängerschaft von den Leiden der alten Welt zu befreien, ihnen ein reibungsloses Leben zu ermöglichen und damit die Menschheit zu retten. Die junge Frau hat traumhafte Erscheinungen ihrer Grossmutter, die an Land und damit in der Vergangenheit geblieben ist.

Reykjavik-Pinakothek
Joël László
In einer apokalyptischen Zeit muss der Kunst-Kanon neu definiert werden. Zwei Kuratoren nehmen sich dieser schwierigen Aufgabe an. Doch nur wenige Werke haben in der Reykjavik-Pinakothek Platz.

Autor*innen

Alexandra Badea, Daniel Di Falco, Ariane Koch, Joël László, Joël Maillard

Spiel

Judith Cuénod, Grégoire Gros, Manuel Löwensberg, Claire Puygrenier

Regie

Olivier Keller

Szenografie

Erik Noorlander, Dominik Steinmann

Kostüm

Tatjana Kautsch

Musik

Pascal Nater

Dramaturgie

Patric Bachmann

Vermittlung

Rebecca Etter

Grafik

Michael Flückiger

Theaterfotografie

Andreas Zimmermann

Partner

Koproduktion mit ThiK Theater im Kornhaus Baden, ROXY Birsfelden und Tojo Theater Bern

Gefördert durch

Aargauer Kuratorium, Stadt Aarau, Kultur Stadt Bern, SWISSLOS / Kultur Kanton Bern, kulturelles.bl, Burgergemeinde Bern

Kritik

arttv.ch vom 10.11.2017

Kontext SRF2 Kultur vom 16.11.2017

Aargauer Zeitung vom 14.11.2017 [nicht verfügbar]

Der Bund vom 25.11.2017